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1. |
Detritus
12:38
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Nachts fand ich mich auf bracher Heide
Ich starrte vor Unrat und Staub der Sterne
Der Wind harrte über meinen Augen
Und zagender Chor hauchte Leugnung meines Griffs in die Weite
Trug Funken von Ketten in mein Haupt
Versteinert das Zelt und alle Wolken
Bin ich nicht mein Herr?
Stetig klingen die Mauern geheimer Stadt
Unter eisernem Himmel
Erklommen wir blinde Zeiger gen Mitternacht
Es trifft uns der Ruf
bevor Lippen Worte schlagen
Noch saugen wir hoffend
Schon steht der Wald kahl
Noch tollen wir lachend
um längst gehobenes Grab
Wer lenkt meinen Schritt?
Wer führt meine Hand?
Wer legte mich in Ketten?
Wer band meinen Verstand?
Wo Spaten wir setzten
Längst unterhöhlt
Wo Mauern wir zogen
Steht schon der Wall
Und stählerner Faden führt meine einst freie, nun geistlose Hand
Es nimmt mir die Krone, die mich zog
zu fernen Ländern
Es bricht mir Gebeine, die meine Hülle hielten
und schallend schließt die Pforte
Nun Füße ohne Grund, mich stets trugen
Über die Gipfel
Nun Arme sinken leis, die einst schwammen
durchs tiefe Tatenmeer
Schatten ungesehener Häupter
senken brennende Lider
Klänge ungehörter Weisen
schließen reißende Lippen um mich
Und Farn umwächst die schmalen Glieder
Einsichtig sinkt das Haupt in Schmutz
Wind rauscht durch Staub gemahlene Lider
und ich verstumme
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2. |
Argus
07:16
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Ein Samen der Tugend in verbotenem Pflaster
Es trägt eine Rose hinweg alles Laster
Und sanfter Gesang
zähmt silbern die Lämmer
Und Argus erwächst aus Ordnung und Sitte
Die verbotene Stadt
lehrt die Dressur
Der eiserne Himmel predigt den Zwang
Leert dunkle Gedanken in jedes Heim
So glimmt das Schimmern deiner Augen
So streift dein bohrender Atem meinen Nacken
So hat dein bittrer Arm und Tadel
Noch jedes Ziel in mir bestimmt
Und schwindet auch innrer Ruf zu dir
Ich muss zum Joch mich wenden
Dein ist mein Tag zuerst
Ich bin dir eigen
Breche die Tat
Nimm uns die Laute
Schere das Haupt
Durch eisernen Himmel fällt kein Regen
Wie wurde die Rose unser Ruin?
Wer schuf den Himmel in uns?
Nimm uns Gedanken
Brenne das Wort
Nimm uns die Freiheit
Der Geist sucht den Spalt
Wie Fäden entmenscht vom Saum getrennt
Der eiserne Himmel durch Zweifel entbrennt
Sog bricht Wall
So drängend und prächtig der Riese auch thront
Der Faden reißt Fesseln die stählern gewähnt
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3. |
Apsis
09:57
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Verspeiset den Leib
Leistet die Fron
Entrichtet den Zehnt
Mehret das Ärar
Dein Arm schlägt Wellen
Dein Finger reicht unter Dächer
Dein Hauch erklingt in jedem Ohr
Angst wird Moral
Kontrolle zur Wahrheit
Schweigen ist Demut
Strafe Absolution
Im Eifer starrt der Greis von der Kanzel
Und der dunkle Meister erscheint in unsren üblen Träumen
Im Weiß des Messgewands schwindet des Knaben Gestalt
doch wäscht sich der Asket in Reinheit
Wir atmen deine Gischt
Solch sanftes Wiegen
in unsteten Schlaf
Heimsuchung
Die höchste Autorität
verbirgt sich in der Apsis
Der niederste Knecht
Leitet die Kollekte zur Krypta
Dein Arm schlägt Wellen
Dein Atem vertilgt Träume
Dein Werk schafft unser Grauen
Dein Wort löscht unseren Geist
Verfluche die Krone
Verschütte den Wein
Verweigere das Lob
Ächte das Traktat
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4. |
Paresis
05:03
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Schmerzhaft hetzt uns das geheime Leiden
Unentbehrlich gerät uns die lähmende Wand
In langer Schar ziehn Vögel schweigend
Neigt Distel eilends, welkt das Moos
Der Zweifel schlägt Freiheit los
Die Haut so taub, dass ich nicht weiß
Ist Schmerz in meinem Kopf
oder in meinem Fleisch
Waren wir je stärker
Und mehr allein?
Alles was du verlorst
ist alles was du besitzt
Waren wir je gelähmter
und mehr entzweit?
In langer Schar ziehn Vögel schweigend
Und Zweifel schlägt die Freiheit los
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5. |
Monument
07:13
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Dort treibt teuren Freundes Leib
Der Staub eigner Knochen
weht süßen Duft von Freiheit
Ich lebte eure Zukunft
Doch glich jedes Jahr dem Letzten
Ich schritt in eurem Trott einher
Doch lief ich wund die Füße mir
Ich zollte euren Wünschen Fügung
und formte meinen Kerker
Ich trug mein Haupt gesenkt
Ich büße Jahr um Jahr
Nun errichten Monumente sie
auf Resten der Verblichenen
Nun schreiten sie und klagen:
„Ein schamlos Dolch
stak schon in seiner Brust
Gerichtet gegen uns
in ärgster Niedertracht
Das Heiligste nun entehrt
und unser Fleiß beschmutzt
Was büßen wir nun
mit verfrühtem Witwentum?“
Wo Mutter, Vater Tadel stoßen
Dass ich den Geist achtlos verhauchte
Muss ich nie wieder rastlos wandeln
Und heiter Miene inszenieren
„Das Heiligste nun entehrt
und unser Fleiß beschmutzt
Was büßen wir nun
mit verfrühtem Witwentum?“
Ich meißle eignes Monument
Auf grünem Flur spielt rote Lache
Und selig treibt
mein teurer Leib
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6. |
Wall
07:46
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Ein Schatten trat an Brunnenränder
Warf nieder unsichtbaren Wall
Es ist der Trägheit größter Spender
Und Zweifel fällt hinab ins Tal
Das Licht, das Wille uns gespendet
Legst sanft im Brunnen schlafen du
Beim Anblick rostger Gitterstäbe
Senkst eifrig dich zu leichter Ruh
Du eilst der Dämmerung entgegen
Und löschst den Schein mit gramem Blick
Nur schlafend willst du ihm entrinnen
Vergehst nun ächzend hinterm Wall
Kein Finger rührt ans ewge Gitter
Kein Muskel krümmt geschlagnen Geist
So liegt er da in starrer Ruh
Zurück bleibt nur sein kalter Leib
Ich hörte Wind durchs Kraut wie Speere pfeifen
Ich hörte Brand in Dornen knistern
Ich sah den Schatten nähertreten
Mit jedem Tag ein neuer Schritt
Ich sah am Gitter Rosen welken
Ich sah die Trägheit Augen lähmen
Zerrieb Geröll in Staub und Schutt
Mit jedem Tag ein neuer Schnitt
Du brachst dein Zelt beim ersten Hauch
und neigtest fröstelnd dich zur Erde
Die Zweifel schälten Ohnmacht frei
Doch ich trotzte steinern
Denn wenn auch Fäden alles lenken
Wenn Argus strafend uns bewacht
So fühle ich die Ketten nicht
Der Wille Kraft entfacht
Auch wenn dein zweifelnd Haupt erfriert
Und Farn durch leere Lider wächst
Der Käfig war noch nie verschlossen
Der Wall im Kopf nie existiert
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